Unsere schon fast Tradition gewordene Tandemtour in den Sommerferien führte uns im Hitzesommer 2003 nach Norddeutschland und Dänemark.

23.07.2003 - 24.07.2003: Anreise und erste Etappe

Am Abend des 23. Julis verluden wir unsere beiden Tandems in Zürich in den City Night Line Zug nach Hamburg. Wo wir am Morgen des 24. einigermassen ausgeruht im Bahnhof Altona ankamen. Nachdem die Tandems beladen waren gings gleich los in Richtung Wedel und dann zunächst der Elbe entlang bis zur Einmündung der Pinnau. Dort bogen wir von der Elbe ab nach Uetersen, wo wir bei einem feinen Mitagessen einen ersten Regenguss im Trockenen abwarten konnten.
Weiter ging es dann in nordwestlicher Richtung über Ellerhoop, Bilsen, über den "Butterberg" und Lentföhrden nach Weddelbrook südöstlich von Bad Bramstedt. Auf diesem Teilstück wurden wir von einem recht heftigen Gewitterregen, der dann aber glücklicherweise bis zum Zeltaufbau wieder etwas abklang, durchnässt. Da wurde dann nur noch etwas zu essen gekocht, und wir verzogen uns bald in die Schlafsäcke.

Etappenstatistik: 86km in 5h15', Ø 16.4km/h

25.07.2003: Weddelbrook - Nortorf

Am zweiten Tag stand nur eine relativ kurze Etappe von 51.4 km auf dem Programm. Wir erreichten unser Ziel Nortorf schon am früheren Nachmittag und nach dem Zeltaufbau verbrachten den Abend dann im Städtchen.

Etappenstatistik: 51.4km in 2h56', Ø 17.1km/h

26.07.2003: Nortorf - Süderholz

Schwebefähre Rendsburg

Nach dem Packen ging es heute weiter in Richtung Norden nach Neujork und dann durchs "Wilde Moor" nach Rendsburg. Natürlich überquerten wir den Nord-Ostsee-Kanal auf der Schwebefähre, einer Art Schwebebahn, die der Eisenbahnbrücke entlang läuft. Gleich an der Fähre assen wir dann auch bei Erklärungen zu den vorbeifahrenden Schiffen, zu Mittag.

Nach dem Mittagessen, gings dann weiter, mehr oder weniger dem Ochsenweg entlang, über Fockbeck nach Dannewerk, und weiter nördlich bis zum Camping in Süderholz. Leider war auf dem Ochsenweg nicht an ein zügiges Vorankommen zu denken, so dass wir gegen Ende der Etappe wieder auf besser befahrbare Strassen 'ausgewichen' sind.

Etappenstatistik: 93km in 5h45', Ø 16.2km/h

27.07.2003: Süderholz - Nederby

Auf dem Zeltplatz in Nederby In der Nacht hat es zu regnen begonnen, so dass wir uns mit Aufstehen nicht sonderlich beeilten. Tatsächlich hörte der Regen dann vorerst auf und wir begannen unsere Sachen zu packen. Gerade als das Zelt an der Reihe war öffnete der Himmel seine Schleusen nochmals, und wir mussten heute ein nasses Zelt einpacken. Bis zur nächsten Bäckerei war es dann auch nicht weit, und wir kauften uns ein ausgiebiges Frühstück ein. Inzwischen hatte auch der Regen wieder aufgehört. Wir schafften es bis zum Mittagessen noch bis Flensburg.
Am Nachmittag überquerten wir die Grenze zu Dänemark bei Kruså und folgten dann der nationalen Dänischen Radroute 8. Nach der Reparatur eines platten Reifens erreichten wir dann am spätern Nachmittag den Campingplatz in Nederby. Dort trocknete unser Zelt in der Sonne und die Kinder konnten noch ein kleines Bad in der Flensburger Förde nehmen.

Etappenstatistik: 44.5km in 3h21', Ø 13.3km/h

28.07.2003: Nederby - Faaborg

Die nächsten Tage wollten wir uns an die Route Nr. 8 halten. So fuhren wir über Sønderborg nach Fynshav um dann mit der Fähre auf die Insel Fünen überzusetzen. Dort fuhren wir dann noch ein kleines Stück weiter und schlugen unser Zelt in Faaborg auf.

Etappenstatistik: 68km in 4h16', Ø 15.8km/h

29.07.2003: Faaborg - Spodsbjerg

Weiter auf der Route Nr. 8 erradelten wir heute morgen praktisch die ganze fünische Südküste. Nach dem Mittagessen in Svendborg durchquerten wir die Insel Tåsinge und erreichten am Nachmittag über eine imposante Brücke Rudkøbing auf Langeland. Dort kauften wir das Abendessen ein, ersetzten einen abgebrochenen Rückspiegel und setzten unsere Reise dann noch bis zum Campingplatz in Spodsbjerg fort. Hier trafen wir den Herrn mit Familie wieder, der uns am ersten Tag in Uetersen auf den rechten Weg gewiesen hatte, welchen wir allerdings kurze Zeit später wieder verloren.

Etappenstatistik: 56.8km in 3h41', Ø 15.4km/h

30.07.2003: Langeland

Grabstätte auf Langeland Heute sollte so eine Art Ruhetag sein. Wir liessen das Zelt stehen, wuschen am Morgen zuerst einmal unsere Wäsche, und machten uns dann auf den Weg die Insel etwas näher zu erkunden. Nachdem wir in Spodsbjerg noch unsere Getränkevorräte aufgefüllt, und den Fahrplan für die Fähre am nächsten Morgen studiert hatten, gings nordwärts auf verkehrsarmen Strassen durch leicht hügeliges Gelände bis nach Lejbølle, wo wir uns das Picknick fürs Mittagessen kauften. Dieses nahmen wir dann am Strand zu uns. Nachdem dann niemand von uns Lust verspürte zu baden, radelten wir wieder zurück zum Campingplatz.

Etappenstatistik: 52km in 3h07', Ø 16.5km/h

31.07.2003: Spodsbjerg - Sakskøbing

Nach dem Abbau des Zeltes stand zuerst die Überfahrt mit der Fähre nach Lolland auf dem Programm. Danach folgte die Fahrt durch eine grosse Ebene nach Maribo und dann weiter nach Sakskøbing. War das Gelände in den vorangegangen Tagen immer etwas hügelig, war es heute recht eben. Aber dank dem stetigen Wind, der zum Glück nicht direkt von vorne kam, waren wir trotzdem nicht schneller unterwegs. Kurz vor dem Ziel zeigten unsere Tachos die ersten 500km seit Hamburg an.

Etappenstatistik: 62.6km in 3h58', Ø 15.8km/h

01.08.2003: Sakskøbing - Koster

Die heutige Fahrt war wieder etwas abwechslungsreicher. Von Sakskøbing gings nordöstlich, nun auf der Route 9, nach Guldborg, dann über die Brücke hinüber auf die Insel Falster und über eine weitere lange Brücke nach Vordingborg auf Seeland. Hier war dann auch das Mitagessen fällig bevor es dann an Südküste Seelands (auf einer regionalen Fahhradroute) bis nach Kalvehave weiterging. Hier wurde dann noch die Brücke auf die Insel Møn überquert und gleich danach der Campingplatz bezogen. Unser Zelt stand da auf einer sehr schmalen Landzunge ziemlich direkt am Meer.

Etappenstatistik: 63.1km in 3h53', Ø 16.3km/h

02.08.2003: Koster - Møns Klint

Das Schloss Liselund Heute wollten wir das eigentliche Ziel unserer Tour erreichen, die Kreideklippen von Møns Klint. Am Morgen gab es wieder einmal ein bisschen Regen,
der uns aber die gute Laune nicht verderben konnte und dann auch bald aufhörte. Wir fuhren nach Stege, kauften dort Picknick für das Mittagessen
ein, und folgten dann wieder der Veloroute 8. Kurz vor dem Ziel besichtigten wir noch kurz das Schloss Liselund und erreichten dann den Campingplatz bei Møns Klint am frühen Nachmittag.

Etappenstatistik: 33.8km in 2h23', Ø 14.0km/h

 

 

 

 

Møns Klint Jetzt wurde das schnell das Zelt aufgestellt und der Weg zu den Kreideklippen unter die Füsse genommen. Nach einer relativ ausgiebigen Wanderung entlang der Küste und zurück über den Klippen, kochten wir noch unser Abendessen und verkrochen uns müde in die Schlafsäcke.

 

03.08.2003: Møns Klint - Bregninge

Heute ging es auf einer südlicheren Route zunächst zurück nach Stege, wo wir uns eine Pizza gönnten, dann weiter auf der Route 8 über einen langen Damm nach Nyby auf der Insel Bogø. Von hier setzten wir dann mit der Fähre nach Stubbekøbing auf Falster über. Hier war die Getreideernte in vollem Gang und die Lastwagenwaage am Hafen hatte Hochbetrieb. Wir fuhren dann noch ein Stückchen weiter zum Campingplatz in Bregninge.

Etappenstatistik: 65.1km in 3h47', Ø 17.2km/h

04.08.2003: Bregninge - Börgerende

Fähre in GedserUnser erstes Ziel heute war Gedser, von wo wir die Fähre nach Rostock nehmen wollten. Wir erreichten die Fähre, die um ca. 15:00 Uhr in Gedser ablegte und etwa um 17:00 im Überseehafen von Rostock ankam. Fahrräder scheinen hier selten zu sein und wir konnten nur durch Überquerung einer Grasböschung verhindern, dass wir auf der Autobahn landeten. Nach einem Nachtessen in Rostock, ging es dann noch weiter bis zum Campingplatz in Börgerende, wo wir obwohl der Platz eigentlich belegt war, und wir erst kurz vor 22:00 Uhr dort ankamen, bleiben durften. Herzlichen Dank! Also wurde noch schnell das Zelt aufgebaut, die Zähne geputzt und in die Schlafsäcke gekrochen.

Etappenstatistik: 87.5km in 5h18', Ø 16.5km/h

05.08.2003: Börgerende - Fiessenov

Nach den gestrigen Erfahrung mit der Belegung des Campingplatzes an der Küste, wollten wir heute ein Ziel etwas mehr landeinwärts anpeilen. Zunächst versuchten wir es aber mit dem Ostseeradweg bis nach Kühlungsborn. Dort bevorzugten wir dann aber eine etwas grössere Strasse, die uns nach Neubukow brachte, wo wir uns in einer Bäckerei verpflegen konnten. Von Neubukow folgten wir dann, um etwas schneller vorwärts zu kommen, der E22 bis nach Ruggow kurz vor Wismar. Dabei ist uns aufgefallen, dass vorallem der Schwerverkehr sehr rücksichtsvoll gegenüber den Radfahrern war, wir wurden nie irgendwie knapp überholt oder gar angehupt, wie später in Hamburg. Weiter gings dann über Dorf Mecklenburg, nach Hohen Viecheln am Schweriner See und dann noch durchs Naturschutzgebiet zum Campingplatz in Fiessenov, wo wir für die Nacht blieben.

Etappenstatistik: 78.8km in 4h48', Ø 16.4km/h

06.08.2003: Fiessenov - Ratzeburg

Ratzeburger DomNach den gestrigen guten Erfahrungen mit den grösseren Strassen, gings heute zuerst dem Schweriner See entlang und über den Paulsdamm nach Schwerin, dann nach Lützow, wo wir uns ein Picknick einkauften und gleich verspiesen. Am Nachmittag gings dann noch über Gadebusch nach Ratzeburg, resp. Römnitz, wo man gleich aus mehreren Campingplätzen am See aussuchen konnte. Wir beschlossen zwei Nächte hier zu bleiben und die letzte Nacht vor der Heimfahrt in oder kurz vor Hamburg zu verbringen. Den Tag schlossen wir mit einer Wanderung nach Ratzeburg und einem feinen Nachtessen ab.

Etappenstatistik: 72.3km in 4h13', Ø 17.1km/h

07.08.2003: Ratzeburg

Den heutigen Tag verbrachten wir mit Sightseeing in Ratzeburg und die Kinder auch mit Baden im See.

 

08.08.2003: Ratzeburg - Hamburg

Die heutig letzte Etappe unserer Tour führte uns am Morgen noch von Ratzeburg nach Trittau und am Nachmittag dann nach Hamburg, das wir noch bis Altona durchqueren mussten. Der Campingplatz an der Kieler Strasse war zwar belegt, aber gleich gegenüber kamen wir in einem kleinen Hotel sehr günstig unter.

Etappenstatistik: 86.7km in 5h39', Ø 15.3km/h

09.08.2003: Hamburg

Den heutigen Tag verbrachten wir lesend in einem Park in der Nähe des Bahnhofs Altona, bis am Abend unser Zug nach Zürich fuhr.

 

Fazit

Die ziemlich genau 1000km führten uns durch ziemlich unterschiedliche Gegenden rund um die Ostsee. Dänemark hat eine hervorragende Infrastruktur für Radfahrer, viele Routen auf guten verkehrsarmen Strassen und immer gut signalisiert. In Hamburg hat uns der Radatlas Hamburg vermutlich vor einem Nervenzusammebruch bewahrt, ich wüsste jedenfalls nicht wie man als fremder sonst in dieser Stadt navigieren sollte. Und das wichtigste es hat der ganzen Familie Spass gemacht.